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29.06.2012

Ursula Kampmann erhält Otto-Paul-Wenger-Preis

von Björn Schöpe

Am 29. Juni 2012 wurde der Numismatikerin und Herausgeberin der MünzenWoche, Ursula Kampmann, der angesehene Otto-Paul-Wenger-Preis verliehen. Der Verband der Schweizer Berufsnumismatiker ehrt auf diese Weise in unregelmäßigen Abständen Persönlichkeiten, die sich um die Vermittlung der Numismatik besonders verdient gemacht haben. Wie der Laudator Albert M. Beck, ehemaliger Herausgeber der Zeitschrift „MünzenRevue“ und Gründer sowie Ehrenpräsident der WorldMoneyFair, betonte, fand das Komitee einstimmig zu seiner Wahl: „Wir sind uns alle einig, Ursula Kampmann ist eine würdige Preisträgerin.“

Ursula Kampmann erhält den Otto-Paul-Wenger-Preis. Zur ihrer Linken Marcel Häberling, rechts der Laudator Albert M. Beck.

Albert Beck reihte Ursula Kampmann ein unter die „Architekten, die es verstanden haben, eine wichtige Brücke von der klassischen Numismatik zum Münzensammler der Moderne zu bauen“. Er verglich die Preisträgerin dabei mit einer Imkerin, die auf vielen Gebieten tropfende Honigwaben auslegt. Tatsächlich dürften nicht nur Münzensammler, sondern überhaupt Leute, die mit Münzen zu tun haben, Ursula Kampmann aus unterschiedlichsten Kontexten kennen.

Denn wie die Preisrede aufzählte, vermittelt Ursula Kampmann, die 1996 mit einer Arbeit zur griechischen Numismatik im Fach Alte Geschichte promoviert wurde, seit langem ihr Wissen in Form von Artikeln. Vor allem als langjährige Chefredakteurin der MünzenRevue schrieb sie mehr als 800 Beiträge für das Blatt, aber auch für andere Organe der Fachwelt. Auch als Reiseleiterin und durch ihre Audio- und Katalogbeiträge für Museen, insbesondere für das MoneyMuseum in Zürich, hat sie sich einen Namen gemacht.

Daneben ist sie aber auch auf Feldern aktiv, die häufig als inkompatibel mit dieser Art publizistischer Arbeit gelten: Zum einen arbeitet Ursula Kampmann an der Schnittstelle zwischen Sammlern und Industrie, indem sie sich als Numismatikerin durch die Herausgabe der MintWorld in die münzproduzierende Welt einbringt; zum anderen agierte sie als Sekretärin des International Bureau of the Suppression of Counterfeit Coins der International Association of Professional Numismatists und ist heute Pressesprecherin der International Association of Dealers in Ancient Art.

Häufig vergessen wird dabei, dass Ursula Kampmann selbst viel Erfahrung im Münzhandel mitbringt. Als Autorin von Katalogen der Gießener Münzhandlung begann sie ihre Karriere. Danach arbeitete sie neun Jahre für die Münzen und Medaillen AG in Basel.

Darüber hinaus ist sie jedoch auch weiterhin als Wissenschaftlerin tätig, wie die Teilnahme an Kongressen – jüngst erst wieder in Jerusalem – bestätigt. Aber auch ihr aktuelles Projekt, eine kommentierte Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen den beiden Münzsammlern Hans von Schellenberg und Johann Jakob Rüeger, der eindrucksvoll das Entstehen des Sammlermarktes um 1600 dokumentiert, zeugt von ihrer stetigen wissenschaftlichen Neugier.

Diese Liste ließe sich noch weiter fortsetzen, doch es ist natürlich nicht nur die Menge und die breitgestreute Art der Betätigung, sondern vor allem die Qualität ihrer Beiträge gewesen, die Ursula Kampmann den Otto-Paul-Wenger-Preis eintrugen. So lobte der Laudator ihre „publizistische Tätigkeit …, die heute ihresgleichen sucht“ und die „Sonderklasse“ ihrer „journalistischen Fähigkeiten“ – und betont ganz zu Recht, wie sehr sich die Autorin und Publizistin darin angenehm von vielen Wissenschaftlern und Politikern unterscheidet.

Die Leser dieser Zeitschrift müssen von all diesen Qualitäten kaum weiter überzeugt werden, immerhin ist Ursula Kampmann seit fast drei Jahren Herausgeberin der MünzenWoche / CoinsWeekly. Schon zuvor hatte sie den Vreneli-Preis der MünzenRevue und den Ehrenpreis der GIG erhalten. Im Folgenden können Sie über die Links ein paar von Ursula Kampmanns aktuellen Tätigkeiten verfolgen.

Weitere Informationen

  • Ursula Kampmann ist außerdem immer wieder beteiligt an Katalogen und der Ausstellung des MoneyMuseum.
  • Auf dieser Seite können Sie zahlreiche Broschüren, Hörspiele und DVDs herunterladen, die Ursula Kampmann für das MoneyMuseum gemacht hat. Geben Sie einfach bei Suchen „Kampmann“ ein: http://www.sunflower.ch/index.php?p=media_home
  • Ein neues Projekt für die münzproduzierende Industrie, an dem Ursula Kampmann entscheidend beteiligt ist, ist die MintWorld.
  • Die IADAA ist ein Verband von Händlern antiker Kunst.
  • Verschiedene Bücher von Ursula Kampmann finden Sie auch auf der Seite des Gietl Verlags.

Der Otto-Paul-Wenger Preis

Mehr über den Otto-Paul-Wenger Preis finden Sie hier: de.wikipedia.org/wiki/Otto_Paul_Wenger 

Die früheren Otto Paul-Wenger Preisträger von links nach rechts: Edwin Tobler (1982) und Albert Meier (1985), daneben seine Ehegattin und die Frau vom ebenfalls anwesenden Preisträger Alois Kopp (1996).


Quelle: Münzenwoche